Was ist Neurodermitis?
Das Wort Neurodermitis setzt sich zusammen aus Neuro (für Nerven) und Derma (Haut). Wörtlich übersetzt heißt Neurodermitis Nerven-Haut-Entzündung. Diese über 100 Jahre alte Bezeichnung ist zwar inhaltlich nicht ganz passend, wird aber immer noch verwendet.
Neurodermitis wird auch Atopisches Ekzem genannt. Wörtlich aus dem Altgriechischen übersetzt, heißt atopisches Ekzem „etwas nicht zuzuordnendes Aufgefangenes“ (griechisch ατοπία und έκζεμα).
Weitere Bezeichnungen für atopische Dermatitis:
- Endogenes Ekzem
- Chronisch konstitutionelles Ekzem
- Asthma-Ekzem
- Prurigo Besnier
Kurz gesagt ist Neurodermitis – oder auch atopische Dermatitis genannt – eine chronische, entzündliche, vererbbare, jedoch nicht ansteckende Erkrankung der Haut.
Neurodermitis zeigt sich meist in den ersten Lebensmonaten eines Kindes
In Deutschland sind rund 14 % der Kinder von Neurodermitis betroffen, bei Erwachsenen dagegen sind es lediglich noch 2 – 3 %. Das Risiko, die atopische Dermatitis in der Familie weiterzuvererben, kann bei bis zu 80 % liegen.
Ursache von Neurodermitis
Die Ursache für diese Erkrankung ist (auch) familiär veranlagt. Es gibt bisher auch noch keine Heilungsmöglichkeit, allerdings sehr viele Wege zur Linderung der Symptome und zur Behandlung der geschädigten Haut.
Wie zeigt sich Neurodermitis?
Der juckende, brennende Ausschlag ist zumeist an sehr dünnen Hautarealen präsent, dazu gehören die Knie- und Ellbeugen, der Halsbereich und das Gesicht.
Oft liegt der Ausbruch einer Neurodermitis bereits in den Genen
- Es gibt eine Reihe von Genen, die auf verschiedene Arten am Aufbau der Haut beteiligt sind.
- Diese Gene liegen bei Neurodermitikern oft in einer leicht veränderten Form vor als bei Gesunden, und können daher ihre Aufgabe nicht 100 % erfüllen.
Neurodermitis kann an unterschiedlichen Körperstellen auftreten
Erste Symptome sind gerötete, gereizte Hautstellen, die sich ohne entsprechende Basispflege weiter entzünden können und dann zu Juckreiz und Brennen führen können.
Um die Zeit zwischen zwei Neurodermitis-Schüben möglichst lang zu halten, empfiehlt sich eine konsequente Pflege mit geeigneten Pflegeprodukten, die frei von Duft-, Farb-, Konservierungsstoffen, sowie natürlichen Allergenen sein sollten und eine Rückfettung bzw. einen Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts in der Haut bewirken.
Wie kann ein Neurodermitis-Schub ausgelöst werden?
Zu den wichtigsten Auslösefaktoren für einen Neurodermitisschub zählen:
- Aufnahme von Allergenen über die Nahrung
- Kontakt natürlicher Allergene mit der Haut
- Kontakt chemischer Allergene mit der Haut: Dazu zählen auch Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe aus Kosmetika oder Kleidung (Waschmittel)
- Starke Austrocknung der Haut, z. B. durch zu häufiges Waschen
- Kratzende, hautirritierende Kleidungsstoffe
- Psychische Belastung und Stress
Was sind die Unterschiede zwischen Neurodermitis und einem normalen Ausschlag?
Für Laien sind die Unterschiede der Symptome von atopischem Ekzem (Neurodermitis) und gewöhnlichem Ausschlag (Ekzem genannt) schwer erkennbar.
Die Symptome gewöhnlichen Ausschlags können denen der Neurodermitis oft sehr ähnlich erscheinen:
- Juckreiz
- Gerötete Haut
- Gereizte Haut
- Trockene, schuppige Haut
Viele Ausschläge treten einmalig auf
Es gibt Arten von Ausschlägen, die nicht chronisch werden und nicht von selbst wiederkehren. Ursachen für gewöhnliche, einmalig auftretende Ausschläge sind in der Regel Kontakte mit hautreizenden Substanzen, sogenannten Kontaktallergenen oder der Befall der Haut mit Krankheitserregern.
Bei auffälligen Hautirritationen ist Vorsicht geboten. Ein Ausschlag kann auch ein erstes Anzeichen einer Erkrankung wie Röteln, Masern oder eines Hautpilzes sein.
Holen Sie im Zweifelsfall immer den Rat eines Arztes ein.
Die Symptome der Neurodermitis ähneln teilweise den Zeichen anderer Ausschläge
- Juckreiz, gerötete Haut, gereizte Haut, trockene, schuppige Haut – und zusätzlich:
- Anfallartige, wiederkehrende Schübe, in denen die Ausschläge auftreten
- Chronifizierte Schädigung der Haut, die scheinbar auf keine Therapie ansprechen will