Neurodermitis – Folgen und Begleiterkrankungen

Neurodermitis – oder auch atopische Dermatitis genannt – betrifft geschätzt 15 % der Kinder und im späteren Verlauf der Erkrankung auch noch rund 4 % der Erwachsenen. Die ersten Symptome zeigen sich oft in den ersten Lebensmonaten der Neugeborenen.

Kann Neurodermitis andere Allergien verursachen?

Allergologen weltweit gehen davon aus, dass ungefähr 30-40% dieser Neurodermitiker später weitere Allergien entwickeln, so zum Beispiel allergisches Asthma, Pollen- oder Hausstaubmilbenallergie. Diese Allergien begleiten Patienten oft ein Leben lang und können nur in seltenen Fällen komplett geheilt werden. Doch nicht nur Allergien können als Folge einer Neurodermitis auftreten.

Welche Begleiterkrankungen kann Neurodermitis verursachen?

Der oft sehr starke Juckreiz führt dazu, dass sich Kinder wie auch Erwachsene vermehrt kratzen um das Jucken zu stillen. Dies verschlimmert die Symptome nur weiter.

  • In Folge des Juckreizes entstehen Kratzspuren auf der Haut, die bei weiterer Reizung sogar zu offenen, blutigen Stellen werden.
  • Durch diese Wunden können Bakterien und Viren sehr viel leichter in die Haut eindringen und Entzündungen, Schwellungen und weitere Reizzustände verursachen.
  • Auch Infektionen mit Herpes-Viren oder Bakterien sind möglich und bedürfen dann oft der Therapie durch einen Arzt unter Einsatz von Medikamenten.
Hauttrockenheit Neurodermitis

Gesunde Haut im Vergleich zu Neurodermitis-Haut

Kann Neurodermitis die Haut dauerhaft schädigen?

Auch andere – wenn auch aus medizinischer Sicht weniger schwerwiegende Folgen, wie Pigmentstörungen oder Narbenbildung der Haut, resultieren aus diesen Hautschäden. Durch das sich immer wiederholende Aufkratzen der Hautstellen entstehen langfristig Narben.

  • Der Körper versucht als Schutzmechanismus durch vermehrte Einlagerung von kollagenem Gewebe die Haut an diesen Stellen zu verstärken und so robuster zu machen. Die Folge sind Vernarbungen.
  • Dadurch kann sich auch die Pigmentierung an diesen Stellen verändern. So können weißliche, blasse Stellen (durch das Fehlen von Pigmenten) und dunklere (hyperpigmentierte) Stellen auf der Haut entstehen.

Diese sichtbaren Stigmata begleiten Neurodermitis-Patienten ein Leben lang.

Welchen Schutz vor dem Ausbrechen der Neurodermitis und vor ihren Folgen gibt es?

Eine Möglichkeit, sich effektiv vor diesen Folgen schützen zu können, ist die tägliche Pflege der neurodermitischen Haut, um Juckreiz und Trockenheit vorzubeugen und langfristig für eine intakte Hautbarriere zu sorgen.

Es entsteht dadurch eine Chance, das Entstehungsrisiko von Neurodermitis bei Kindern durch eine geeignete Präventionspflege signifikant zu senken und so auch Spätfolgen zu verhindern.